Der halbe Burger ist geschenkt…
Feedback ist ein Geschenk, halbherziges Feedback kann man sich schenken.
In vielen Trainings und Coachings wird immer wieder eine Methode der sogenannte „Feedback-Burger“ aus der Kammer geholt.
Was einen guten Burger ausmacht, bin ich ein wahrer Vielfrass.
Wie, nur 50 Gramm Patty? Wo zur Hölle ist die Gurke und warum sind da nur 2 kleine Zwiebelstücke drauf?
Was soll ich damit anfangen?
Ähnliche Gedanke gehen mir immer wieder mal durch den Kopf, wenn ich manchmal Feedback-Gesprächen lausche oder erzählt bekomme…
Hier deine Unterseite – Hast`e gut gemacht! Dein Patty: Das fand ich jetzt nicht so toll, im besten Falle würze den nochmal nach, wie du denkst. Feedback, ob du es richtig gemacht hast, bekommst später. Und nun Deckel druff, insgesamt war toll. Übrigens dazwischen liegt vielleicht noch so wischi, waschi, labberiger Salat, lass dir schmecken! Ist nen Geschenk, also nimm an!
Was ist das Problem daran? Dass das ursprüngliche Rezept immer wieder eingekürzt wird und von Feedback-Geber zu Feedback-Geber immer weiter eingestampft wird.
Links, aus meiner ach so kreativen Ader mit Kuli und Wachsmalstift gezaubert, DER Burger. Rechts das, was heutzutage übrig geblieben ist und praktiziert wird. Wie aus jeder anderen, beliebigen Burger-Kette mit Königen oder Möwen. Pappig, flach, zu wenig und nach 2 Stunden hat man schon wieder Hunger.
Was macht also gutes Feedback aus? Wie man vielleicht erkennt, liegt in gutem Feedback auch eine weitere, durchaus bekannte Taktik. Die guten, alten 3 W`s.
Ui… Ich persönlich finde ja, das ist recht wenig Burger….
Davon werden ich und andere aber nicht wirklich satt und kaufen sich den nächsten vielleicht woanders…
Ich schlage vor, du packst ma` Tomate, Salat und Käse drauf. Wenn du noch hast, und es richtig geil machen willst, noch nen Patty!
W ahrnehmung
W irkung
W unsch / Vorschlag
Am Ende noch schön mit einer geschlossenen Frage das Ding in die Tüte gepackt und fertig. Klingt doch total einfach und gleichzeitig weiß jeder, dass es schwer ist, einen großen Burger zu bauen, ohne dass er auseinander fällt. Üben, üben, üben.
So, und nun? Nun stehst du da in deiner Burgerbude oder deinem Dönerstand und bekommst nicht das erwartete. So nen labbriges Dingens, mit dem du nichts anfangen kannst.
An dieser Stelle kann ich nur empfehlen… Frage nach, ob du nicht noch eine Tomate oder Zwiebel mehr dazu bekommen kannst. Man muss sich manchmal nur trauen. Wichtig ist nur eines bei der Frage nach mehr… WWW
*Inspiriert durch ein Gespräch mit einer guten Freundin, die nun mit ein wenig Mut und richtiger Anwendung bei ihren nächsten Gesprächen nach und nach nen fetten, leckeren Burger sehen wird und hoffentlich nach mehr fragt.
Und wenn sie mal selber mal nen Burger ausgibt, wird das der geilste Burger der Welt, den man gern geschenkt bekommt.